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COVID-19: Risikofaktor BMI und Folgeerkrankungen, HbA1c nur wenig Einfluss

Schon mehrere Studien haben nahe gelegt, dass eine bestehende Diabetes-Erkrankung zu den Risikofaktoren für einen schweren Verlauf von COVID-19 gehört. Nun hat eine neuere Studie aus Frankreich näher untersucht, welche Faktoren zu dieser erhöhten Anfälligkeit innerhalb von 7 Tagen nach Krankenhausaufnahme führen.

Im Rahmen der Studie wurden 1.317 Menschen mit Diabetes untersucht, die in 53 französischen Kliniken mit COVID-19 aufgenommen wurden. Fast 90 % der Betroffenen waren an Typ-2-Diabetes erkrankt. Wie schon in anderen Studien zeigte sich auch bei den hier untersuchten Patienten, dass es häufig zu schwere Verläufen kam: 410 Patienten (31,1 %) mussten auf die Intensivstation verlegt werden, 267 (20,3 %) wurden intubiert, 140 Patienten (10,6 %) starben innerhalb von 7 Tagen nach Aufnahme in der Klinik an den Folgen der Erkrankung.

Der wichtigste Risikofaktor für eine Intubation oder einen tödlichen Ausgang war neben dem Alter ein erhöhter BMI, wobei die Adipositas in erster Linie das Risiko auf eine Intubation zu erhöhen scheint. Es zeigte sich jedoch auch, dass – anders als erwartet – die Blutzuckereinstellung selbst nur wenig Auswirkung auf die Schwere des Verlaufs hatte: Für den Blutzuckerlangzeitwert HbA1c war kein erhöhtes Risiko nachweisbar. Beim aktuellen Blutzucker stieg das Risiko mit hohen Blutzuckerwerten zwar an, hier ist aber nicht eindeutig, ob der akute Anstieg des Blutzuckers nicht nur eine Folge der akuten Erkrankung war. Auch die Blutzuckermedikamente scheinen das Risiko nicht zu beeinflussen.

Patienten mit diabetischen Folgeerkrankungen hatten dagegen ein deutlich erhöhtes Sterberisiko. Dies traf auf alle Arten der Schädigung der Blutgefäße zu, sowohl Mikroangiopathie (z.B. Schädigung der Augen, der Nieren oder der Nerven) als auch Makroangiopathie (also Schädigung der großen Arterien im Gehirn oder am Herzen, die z.B. zu Herzinfarkt oder Schlafanfall führen). Auch Organschäden an Nieren oder Herz führten zu einem solchen erhöhten Risiko. Betroffen waren vor allem Patienten mit Typ- 2-Diabetes. Patienten mit Typ-1-Diabetes scheinen eine Infektion mit SARS-CoV-2 besser zu verkraften, denn in dieser Gruppe gab es in der vorliegenden Studie keinen einzigen Todesfall. Allerdings war die Gruppe der Patienten mit Typ-1-Diabetes in der Studie sehr klein.

Die wichtigsten unabhängigen Risikofaktoren waren ein erhöhtes Alter, männliches Geschlecht, Tabakrauchen, die Anzahl der Begleiterkrankungen sowie ein eingeschränkter Allgemeinzustand.

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